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jedenfalls für mich.

Die Sonne lugt durch die Wolken als wir starten und auch der Mont Ventoux ist schon wach, wie man sieht. 

In Saint Laurent d'Aigouze holen wir Brot und dann geht es weiter Richtung Nîmes. Wir hoffe, dass wir es an diesem Montagmorgen umfahren können und nicht wieder die richtige Straße verpassen und im Berufsverkehr landen.

Lange begleitet uns der Ventoux, wir suchen einen Platz zum Frühstücken, finden aber nicht den geeigneten,

und so fahren und fahren wir und bewundern die Landschaft.

Viel schneller als erwartet, erreichen wir St. Martin d'Ardèche.

Wir kommen zum Gorges de l'Ardèche und es haut mich einfach um, es steigen plötzlich so viele Erinnerungen auf. Im Radio oder auf CD läuft auch noch Seul von Garou, das gibt mir den Rest.

Bei der ersten Parkmöglichkeit halten wir aber an und frühstücken mit Blick auf die Ardèche und . Aiguèze, das Örtchen bzw. die Burg auf dem Ufer gegenüber von St. Martin d'Ardèche.

Wir fahren zum ersten Monte Klick, und steigen natürlich aus

Auf der Ardèche ist auch schon was los. Dominique ist so erfreut darüber dass er runter ruft: "Bonjour". Die beiden im Kanu grüßen zurück und winken. Dominique ist glücklich.

Es ist nach wie vor beeindruckend für mich und auch auch Ralf gefällt es hier.

Diese Straße habe ich schon als Kind geliebt.

 

Beim nächsten Monte Klick, so haben meine Cousins und ich früher den Aussichtspunkt beim Pont d'Arc genannt, aber da sind wir noch lange nicht...

Überall wurde fleißig gebaut und Parkplätze und Aussichtsplattformen angelegt. Wo man früher aufpassen musste, dass man nicht in die Schlucht fällt, gibt es heute überall Geländer und teilweise sind auch die Plätze wo man früher halten konnte, mit großen Steinen zugeschüttet worden.

Es gibt überall Infotafeln zu Fauna und Flora im Gebiet.

Hier sieht man sehr schön, wo die Straße entlang führt.

Auch hier findet man vereinzelt mal ein Haus.

Steter Tropfen höhlt den Stein. In diesem Fall war der Tropfen ein Fluß.

Hier war es wohl jemandem zu einsam geworden...

Beim nächsten Halt sehen wir die Ruine wieder.

Kein Wunder, dass es so einsam steht und verfallen ist. Den Templern diente es als Léproserie (Maladrerie) zur Isolation und Behandlung von Leprakranken.

Diese Felsenformation ist der "Rocher de la Cathédrale"

Hier scheint das Wasser besonders tief zu sein, denn die (Wage)Mutigen springen hinein.

Und weiter geht es, neuer Halt, neue Perspektive.

Hier kann man sehr schön die Flussschleife erkennen, das ist der "Cirque de la Madeleine". Mittendrauf das Templergemäuer. Wie sind die da bloß hingekommen?

Wir fahren noch ein Stück weiter. Ist der Anblick nicht beeindruckend?

Ich kann es nicht glauben, dass ich das fotografiert habe. Aber sie haben sich nicht bewegt und so konnte ich auch ruhig bleiben.

Ahmen die Bäume die Form der Wolken nach oder die Wolken die Form der Bäume? 

Die drei brauchen sich über Mangel an frischen Kräutern nicht beschweren. Überall riecht es hier nach wildem Thymian. Nach Sommer. Ja, das war für mich als Kind der Geruch nach Sommer, so wie es hier überall riecht, dazu die Zikaden und die Hitze, die auf der Straße flimmert...

Huch, sind ja mehr als drei.

Nächster Halt, nächste Aussicht.

Ich kann mich einfach nicht satt sehen. Zu lange war ich schon nicht hier.

Es ist hier wie oben auf dem Ventoux, angesichts dieses Naturwunders kommt man sich so winzig klein vor.

Hier sieht man den "Rocher de Sampzon"

Die Aushöhlungen oben sind nicht so nah wie sie scheinen...

Ein Adler , ein Bussard oder doch ein anderer? Wir können es nicht erkennen.

Wieder mal diese wunderschöne Corniche, wie früher ohne Leitplanken.

Dann halten wir wieder zum genießen.

Der Blick auf Chames.

Und dann kommt der Straßenabschnitt an den ich mich noch so genau erinnere. 

Nun müssen wir bald da sein, ich bin nervös, freue mich und bin zugleich traurig.

Und dann sind wir da. Der Pont d'Arc Es haut mich um. So viele Erinnerungen kommen hoch...

Unten rechts haben wir jahrelang unseren Urlaub verbracht. Hier habe ich Schwimmen gelernt, hier sind wir Kanu gefahren, hier sind wir gewandert. Ich erinnere mich noch, wie wir auf dem Monte Klick gestanden haben und geguckt haben ob mein Onkel mit seiner Familie schon irgendwo ist. Wie herzlich der Empfang an der Rezeption immer war. Wie einfach alles war. War nicht genug Platz für das Zelt, bums, wurde ein Strauch gekappt und es passte. Am Pont d'Arc habe ich das erste mal Freeclimber gesehen, das war vielleicht spannend. Abends wurde ein Lagerfeuer gemacht und der halbe Campingplatz versammelte sich. Ich weiß noch, wie ich mich geärgert habe, dass ich es nie schaffte ans andere Ufer zu schwimmen. 

Hier hoch oben kletterten die Freeclimber.

Hier sind wir auch immer ins Wasser gegangen. Wie oft sind wir ins Wasser gefallen, bei dem Versuch ins Faltboot zu steigen...

Da wir nicht wissen ob uns unten nur der Campingplatz ist oder ein Parkplatz, lassen wir das Auto stehen und gehen zu Fuß die paar Meter an der Straße entlang.

Es ist wirklich so, wie ich es in Erinnerung habe.

Auch der Campingplatz scheint sich nicht, oder nur wenig, verändert zu haben.

Der Parkplatz ist neu und man muss auch bezahlen.

Die Rezeption ist auch etwas gewachsen und ein Restaurant gab es früher gar nicht. 

Man kann hier  einen kleinen Weg neben dem Camping nehmen und zum Wasser gehen, aber das ist mir doch etwas zu viel und wir fahren weiter Richtung Vallon Pont d'Arc..

Und noch ein Höhle, an zwei sind wir schon vorbei gekommen.

Da wohnt es sich sicherlich schön.

Wir finden einen Platz wo wir ruhig picknicken können, danach wollen wir eigentlich weiter und jemanden aus dem Forum suchen, aber wären noch 80 Kilometer, es ist schon Nachmittag und wir haben den Kindern versprochen eine Höhle zu besichtigen.

Wir drehen also nach dem Essen um und fahren durch Vallon.

Ein wuseliges Städtchen, an das ich mich aber beim besten Willen nicht mehr erinnern kann.

Gleiche Corniche, andere Richtung.

Und dann trifft man doch tatsächlich hier auf ein Auto mit heimischem Kennzeichen.

Im Vorbeifahren noch mal schnell einen Blick auf den Pont d'Arc geworfen und weiter geht es.

Hier ist tatsächlich ein Mäuerchen als Absperrung vor dem Abgrund.

Und hier ist nichts.

Wie man sieht, ist es hier nicht so menschenleer wie es auf den meisten Bilder erscheint. 

Wir finden einen Monte Klick an dem wir auf der Hinfahrt glatt vorbeigefahren sind, weil er so versteckt liegt. Hier finden sich alte Bekannte wieder.

Und wir finden auch andere Tiere. 

Etwas schlecht zu erkennen wegen der Schatten aber so sieht hier das ausgewaschene Kalkgestein aus.

Und irgendwie haben sich die Pflanzen doch ihre Wege gesucht.

Es ist so großartig hier.

Wir machen den versprochenen Stop bei der "Grotte de la Madeleine". Weil das für diese Seite hier zu viel wird, finde ich, lagere ich die Bilder der Grotte aus und mache hier mit dem Rest der Fahrt weiter. Also wer sich für die Unterwelt interessiert, bitte auf den Link oben gehen.

Auch von hier aus hat man einen tollen Blick auf den Fluß.

Bevor wir von der Grotte aus wieder nach Hause fahren, schauen wir uns noch an, wie dieses Naturwunder entstanden ist.

Wir nähern uns dem Ende der Schlucht und St. Martin d'Ardèche.

Wir kommen in den Ort und sehen dass da ein Strand ist. Wir haben Badezeug dabei, es ist herrlich warm und so beschließen wir zu testen wie warm das Wasser ist. Das Wasser ist herrlich warm, viel wärmer als das Meer. Ich bade nicht, sondern nur meine Füße. Es war schon so emotional und jetzt auch noch ins Wasser tauchen, das wäre eindeutig zu viel. Also beschränke ich mich darauf den anderen zuzusehen.

Und auch zu gucken gibt es von hier unten viel.

Der Felsen im Wasser heißt "Grain Sel" und ab hier ist der Fluss für die Kanuten nur noch ein seichtes Gewässer.

Wir baden direkt unterhalb von Aiguèze.

Diese Hängebrücke wurde 1905 gebaut und ersetzt die im Jahr 1895 errichtete Steinbrücke. Diese fiel im September 1900, einer Überschwemmung zum Opfer.

Unser Freund auf der anderen Seite der Rhône schiebt sich wieder in den Vordergrund

Ich mag Brücken, egal ob sie kaputt sind oder ganz.

Schon verlassen wir wieder das Département Ardèche.

Und kommen im Département Gard an.

Wir passieren noch ein par schöne Kirchtürme.

Und weil wir noch schnell im Intermarché fürs Abendessen einkaufen wollen, schaffe ich es endlich mal dieses Kreuz der Camargue zu fotografieren. Normalerweise fahren wir von der anderen Seite zum Einkaufen.

Ein wunderschöner Tag, voller neuer und alter Eindrücke neigt sich dem Ende. Wir werden noch oft und lange daran denken und alles verarbeiten.

Wieder einmal bedaure ich, dass ich es meinem Papa nicht mehr erzählen, aber er war in unseren Herzen und Gedanken dabei.

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