Montpellier, ville préférée

Nach der Tour zum Mont Ventoux erholen wir uns erst mal einen Tag am Strand, aber da der Tag danach etwas wolkenverhangen daherkommt, beschließen wir nach Montpellier zu fahren.

Diesmal parken wir mal im Polygone und nachdem wir hier das Nötigste gekauft haben gehen wir weiter.

Okay, es sieht zwar nicht so aus, aber es ist schön warm, leider kann man 30° im Bild nicht festhalten...

Das ist eben der Süden. ;-)

Ich weiß, die Oper und die anderen Gebäude habe ich schon x Mal fotografiert, sie verändern sich auch nicht, aber sie gehören einfach zu dem Charme der Montpellier ausmacht...

genau wie das Karussell 

Einer von vier Pilgerwegen, an der Muschel unschwer zu erkennen, er gehört zum Jakobsweg. Man kann anhand der im Boden eingelassenen Markierungen eine Stadtbesichtigung machen.

Machen wir aber nicht, wir folgen unserer eigenen Spur, da wir Hunger haben. Und hier um die Ecke gibt es eine Bäckerei mit leckeren Sandwiches.

Und dann verfolgen wir einen anderen Weg zum Parc de Peyrou, nämlich erst Mal Richtung Cathédrale Saint-Pierre.

Besichtigen tun wir sie ein anderes Mal...

Sie steht ja schon ein wenig versteckt und wirkt auch etwas düster...

Weiter geht es vorbei amTour des Pins.

Und gegenüber auf der anderen Straßenseite finden wir den Jardin des plantes, dessen Eingang sogar von einem Polizisten (ich weiß nicht mehr ob es wirklich ein Polizist war , jedenfalls trug er Uniform und Waffe usw. kann natürlich auch anderes 'Wachpersonal gewesen sein) bewacht wird.

Gegenüber des Eingangs zum Park befindet sich der Tour des Pins. Er ist einer von 25 Türmen der ehemaligen Befestigungsanlage die Montpellier im späten 12. Jahrhundert schützte. Von der Anlage sind außerdem noch der Tour de la Babote, die Porte de la Blanquerie und die Porte du Pila Saint Gély erhalten. Der Turm hat eine Höhe von 29 Meter, im Jahr 1592 wurde er ewohnbar gemacht. Während der französischen Revolution 1792 wurde er ein Gefängnis, 1809 kaufte die Stadt ihn zurück und richtete ein Heim für "reuige Mädchen" (was ist das denn???) ein. Diese wiederum wurden durch religiöse Gemeinden abgelöst, die Sœurs Noires bis 1836 und danach die Sœurs de la Madeleine bis 1861. 1886 nach vollständiger Renovierung zog das Archiv ein. Seit 2003 gehört der Turm zwei traditionellen Verbänden der Bruderschaft der Barons Caravètes und La Garriga .

Seinen Namen hat der Turm, wie soll es anders sein von den Pinien rundherum. Nostradamus, ehemaliger Student der Universität für Medizin in Montpellier, sagte voraus dass, wenn die Pinien verschwinden, die Stadt untergehen würde. Die Einwohner von Montpellier bezogen das auf die Pinien rund um den Turm. Aber obwohl 1828 einer der Bäume umfiel, besteht die Stadt noch heute. ;-)  Seitdem werden die Bäume sorgfältig gepflegt und sollte einer absterben wird er durch einen neuen ersetzt. Zuletzt war das 1960 der Fall.

Aber nun weiter im Park

Der Botanische Garten oder Jardin de Roi wurde 1593 von Henri IV gegründet und von dem Arzt und Botaniker Pierre Richer de Belleval angelegt. Er ist der älteste botanische Garten Frankreichs. 1622 wurde er während der Belagerung durch Louis XIII teilweise zerstört. Aber zwischen 1725 und 1740 wird er von Belleval wieder neu angelegt. Im Jahr 1804 werden durch Chaptal und Auguste Broussonnet ein Gewächshaus und eine Orangerie errichtet. Charles Flahault gründet 1889 das Institut für Botanik. Leider wird der  Garten 1943 während der deutschen Besatzung noch einmal teilweise zerstört, aber danach wieder liebevoll renoviert.

Allerdings fand ich ihn teilweise schon ein wenig - um es vorsichtig zu sagen - wildwüchsig. Aber ich mag das und es stört mich nicht. Vielleicht war es ja auch beabsichtig.

Hier sieht man wie riesig Bambus werden kann

Wundervolle Lotusblumen, die allerdings auch so hoch sind, dass ich die Blüten nicht von oben fotografieren kann. Vielleicht sollte ich mir immer eine Leiter an den Fotorucksack hängen damit ich auch mal Schilder, Blumen usw. aus einer vernünftigen Perspektive knipsen kann. ;-)

Dann kommen wir zu einem Baum, den wir so noch nie gesehen haben und dessen Früchte wir auch nicht kennen. 

Auch der Stamm ist einzigartig.

Es handelt sich um einen Maclura pomifera, Milchorangenbaum. Er kann bis zu 15 m hoch werden und die Krone einen Durchmesser von bis zu 12 m erreichen.

Katzen scheinen uns zu mögen, diese hier mauzt uns auch an, sie sieht auch arg hungerleidend aus. :-(

Wir wollen noch weiter in den Parc de Peyrou und die Stadt und so heben wir uns den zweiten Teil des Gartens für das nächste Mal auf. Sieht aber auch nett aus, wie wir im Vorbeigehen erkennen können.

Immer wieder kann man hier hübsche Kleinigkeiten entdecken.

Und natürlich Altbekanntes.

Und im Hintergrund der Pic St. Loup der von hier aus viel näher wirkt als er ist.

Wir halten uns gar nicht so lange auf, der Himmel sieht auf der anderen Seite Montpelliers viel freundlicher aus, also geht es wieder zurück, vorbei am Louis XIV

Durch das Polygone

Müde Füße kühlen... :-)

Ziel erreicht, das war das Bild was ich machen wollte.

Das Antigone wirkt irgendwie ausgestorben, vielleicht liegt es an dem nicht ganz so blauen Himmel heute, aber auch viele Restaurants haben geschlossen und so gibt es auf dem Rückweg kein Eis.

Dafür gibt es aber mal wieder einen schönen Sonnenuntergang. ;-)

Anstelle von Strandfotos ein paar typische Camarguebilder ;-) Wir waren nämlich nach dem Ausflug nach Montpellier wieder ein paar Tage nur am Strand. Unser Strandverkäufer hatte uns schon vermisst, als wir einen Tag nicht da waren. Lustiges Kerlchen, mit doofen Tattoos, darum sag ich insgeheim Matt Pokora zu ihm. ;-) Aber er ist immer freundlich, weiß wie er verkaufen kann, flirtet mit den Mädels und schenkt den Kindern immer eine handvoll Bonbons oder eine Tüte Chouchous.

Vollmond

Es ist schön inmitten der Camargue zu wohnen, das Einzige was man abends hört sind die Frösche, die Tauben, ab und zu bellt ein Hund,  ein Esel und ein Hahn sind auch nichtweit. Eines Abends hat sich eine Eule vor unserem Fenster niedergelassen und "unterhält" sich mit einem Artgenossen in der Ferne. Es ist schön den beiden zuzuhören, natur pur. Als ich aber eines Morgens wach werde und sehe wie oben über dem Fliegengitter eine Eidechse sitzt, mache ich doch lieber das Fenster zu als ich registriere dass sie ja drin ist. ;-)