Nach ein paar Tagen Strand
und einer netten Weinverkostung in der Mas de Bressades
fahren wir in die Cevennen, genauer gesagt auf den Mont Aigual. Er ist 1567 m hoch und der höchste Berg im Département Gard, der zweithöchste der Cevennen, nach dem Mont Lozère mit 1699 m. Das "Dach des Gard" wie er liebevoll genannt wird.
Um die große Bodenerosion und die katastrophalen Überschwemmungen zu bekämpfen, die durch die Übernutzung des Waldes verursacht wurden, begann 1874 mit der Ankunft des Försters Georges Fabre ein großes Programm zur Wiederaufforstung des Aigoual-Massivs. Die verwendeten Baumarten waren hauptsächlich europäisch, aber auch exotisch. Der Aigoual-Wald ist heute ein weltweit anerkannter Ort mit dem Label Forêt d'Exception!
Aber erst mal zieht sich die Fahrt etwas hin, weil unsere Navi uns quasi hinten rum führt.
Ab und zu findet man noch die wunderschönen alten Kilometersteine von Michelin, "Borne" genannt.
Wir kommen auf den Col de la Serreyrède und weil es so interessant aussieht halten wir an und schauen uns ein bisschen um.
Das Wasser ist wirklich richtig eisig kalt. "Die Bergkämme halten dir das eisige Wasser bereit, nimm es und trinke ohne Eile, aus Angst vor seiner extremen Frische".
Wie wir von den Schildern erfahren, befinden wir uns hier an der Trennlinie zwischen den Gewässern des Atlantischen Ozeans und des Mittelmeers.
Gegenüber befindet sich noch ein interessantes Haus, leider zu, ich hätte gerne mal reingelinst...
Damals gab es hier noch gar keine Bäume aber das Haus war schon da.
Hier kann man sicher toll wandern.
Und unser Ziel ist auch schon zu sehen.
Bis zu unserem Ziel ist es nicht mehr weit und nachdem wir in dem kleinen Laden noch Ziegenkäse gekauft haben (übrigens der leckerste ever), fahren wir weiter.
Auf dem Mont Aigoual angekommen, stellen wir fest, dass es extrem windig und eisig kalt ist. Keiner von uns hat an eine Jacke gedacht und so wird unser Aufenthalt kürzer als geplant, umgucken tun wir uns trotzdem.
Die letzte bewohnte Bergwetterstation Frankreichs wird gerade renoviert und soll 2023 wieder seine Pforten öffnen. Als erstes französisches Zentrum für die Interpretation des Klimawandels wird es neue museografische Einrichtungen und eine neue Ausstellung geben. Es wird auch die Möglichkeit bestehen, einen Meteorologen zu treffen und mit ihm zu sprechen!
Nachtrag Mai 2023: Seit 1895 werden Tausende von wertvollen meteorologischen Daten aus mehr als einem Jahrhundert geduldig Tag für Tag aufgelistet und verlassen nun das Observatorium, um in dem Zentrum von Météo France in Aix-en-Provence aufbewahrt zu werden. Rund zehn Jahre waren für die Digitalisierung der Wetterarchive des Mont-Aigoual-Observatoriums von engagierten Teams nötig. Diese große Aufgabe ist nun beendet, die Schließung der Station war am 31. März 2023.
Aber was wir jetzt schon zu sehen bekommen ist auch sehr interessant. Zunächst mal die Aussicht; sie ist atemberaubend wie auf dem Ventoux.
Das Observartorium.
Das Schild ist leider auch total beklebt und ich werde nie verstehen was daran toll sein soll!
Wir gucken uns erst mal außen um bevor ins Innere flüchten, eine kleine Ausstellung mit angrenzender Boutique.
Wir hätten gerne hier oben gepicknickt aber es ist einfach viel zu windig und kalt, schade, vielleicht beim nächsten Mal!
Es ist schon magisch diese Aussicht zu genießen...
Überall Baustelle...
Wir fahren nun den Weg zurück den wir eigentlich schon auf der Hinfahrt nehmen wollten und kommen an einer Mufflon-Beobachtungs-Station vorbei.
Leider ist kein einziges Mufflon zu sehen.
Na gut, wir essen eine Kleinigkeit und fahren dann weiter.
Hier noch mal ein Blick auf den Mont Aigoual.
Wir halten noch an der Petit Travers um eine Runde baden zu gehen.
Das Denkmal haben wir noch nie gesehen, aber sind auch viel weiter Richtung Carnon gefahren als sonst.
Und da der Tag schon so voller Aktivität war, beschließen wir ihn mit einem Drink in der Stadt.
Ja, ich weiß, aber ich liebe es einfach die Tour de Constance jeden Tag zu sehen...
Die niegelnagelneue Pont de Provence in weniger als einem halben Jahr abgerissen und neu gebaut!!
Ein breiter Fahradweg neben einem breiten Fußgängerweg, so geht das nämlich!
Wir können uns nicht so ganz entschließen wo wir uns niederlassen wollen und drehen erst mal eine Runde.
Der Gitarrist, er spielt schon ewig vor den Restaurants und auch ziemlich gut. Ich könnte jedenfalls stundenlang zuhören.
Die Bäckerein in der ich morgens immer Baguette und Croissants kaufe. Sie ist zwar ein bisschen weiter als die beiden in der Grand Rue aber dafür gibt es hier leckeres Baguette und man kann in die Backstube gucken, was ich immer super spannend finde.
Wir landen schließlich im Café de la Bourse, hier haben wir bisher immer nur Eis gegessen.
Nach einem nicht so ganz leckerem aber teurem Bier treten wir den Rückweg an.
Hier mal die neue Brücke von unten auf dem Rückweg fotografiert. Bin gespannt, wie sie nächstes Jahr komplett fertig aussieht.