Ich hatte mir gewünscht, dass wir noch mal nach Les Baux de Provence fahren, denn beim letzten Besuch habe ich ja nur mit Baby im Schatten gesessen. Wir passten einen Tag ab, an dem es nicht so heiß würde, dachten wir jedenfalls...
Wir fuhren also die altbekannte Straße Richtung Arles und durch Fontvielle in die Alpilles.
Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen zum Parken, stärken uns kurz und los geht es hinauf in den kleinen Ort, auch einer der Plus beaux villages de France, in dem aber nur noch um die 20 Leute wohnen. Hauptsächlich wird er also von Touristen beherrscht.
Wir gehen durch den Hintereingang, obwohl wir nix Böses im Schilde führen. *g*
Dafür steuern wir aber mal direkt auf das Santon-Museum zu. Es wurde renoviert und umgebaut, vorher fand ich es etwas charmanter.
Das Bild ist nicht so gut geworden, aber trotzdem möchte ich es hier zeigen. Ich muss noch ein wenig sammeln, bis ich so eine Szene aufbauen kann. *g*
Wir schlendern erst mal durch den Ort und schauen uns alles an.
Rechts sieht man einen von zwei "Cure Gourmande" in diesem Dörfchen, scheint sich wohl zu lohnen.
Kunst sieht jeder mit anderen Augen...
Bevor wir zur Burg hoch gehen, holen wir noch was zu Essen und zu trinken aus dem Auto. Nein nicht wir, Ralf. Beim Eintritt bekommen die Kinder ein Rätselheft über die Burg und einen Stift dazu, wirklich lieb gemeint aber wohl eher was für Kinder die schon schreiben können und ihren Kram selber tragen. *g*
Den Gang zum Friedhof, der sich direkt neben dem Eingang befindet, sparen wir uns, statt dessen setzen wir uns in den Schatten und picknicken gegenüber der kleinen Kapelle Saint-Blaise.
Wir holen uns einen Audio Guide. Gibt es eigentlich keine Reiseführer aus Papier mehr? Ich würde gerne ab und an noch mal was nachlesen, denn so kann ich mir das alles nicht merken, egal wie interessant es ist.
Dann gibt es eine Vorführung der Katapulte, es zieht sich ein wenig in die Länge, die Zuschauer müssen zum Mitmachen animiert werden und es gilt eine Schulklasse zu belustigen.
Bevor wir uns der Burg zuwenden,
gehen wir erst einmal zur Spitze des Plateaus von wo aus man einen herrlichen Blick hat.
Man kann über die Crau bis nach Fos sur Mer gucken
Oder einfach nur auf die Olivenhaine vor Ort.
Ich kann mich gar nicht satt sehen an dieser Mixtur aus Bergen, Wein-, Oliven- und Obstplantagen.
Hier standen die Mühlen so günstig, dass sie ständig im Einsatz waren.
Das Denkmal des Charloun (Charles) Rieu, eines provençalischen Dichters.
Es wird heiß hier oben, auch wenn der Wind pustet, also wenden wir uns schließlich der Burg zu,
aber nicht ohne immer wieder ins Tal zu blicken.
Vorbei am überdachten Rammbock machen wir uns auf, den kleinen Anstieg zur Ruine hochzuklettern. Unser Wasser ist leer und die Sonne scheint gnadenlos, auch wenn der Himmel bewölkt aussieht. Wir erinnern uns an einen Getränkeautomat, der weiter oben aufgebaut ist und freuen uns auf eine Erfrischung.
Da wollen wir zuerst rauf.
Versteckt in diesem Raum befinden sich die Getränkeautomaten. Aber die Dinger sind beide leer, jedenfalls gibt es kein Wasser (genauso wenig wie an zwei weiteren die am Ausgang stehen), also kämpfen wir uns tapfer wie die Ritter auch ohne Wasser weiter vor.
Das Rumklettern ist sehr abenteuerlich und ich glaube es macht mir am meisten Spaß, so was fand ich schon als Kind toll, vor allem in so alten Gemäuern. Bestimmt habe ich in einem früheren Leben mal Burgen gebaut. *g*
Besonders abenteuerlich waren die ausgetretenen Stufen, aber wir wollten nach oben und vor allem auch wieder heil nach unten.
Die waren ja nicht zimperlich die Herren,
aber ich glaube nicht, dass die Runtergeworfenen die Aussicht genossen haben.
Da wollen wir noch hin, also klettern wir runter und weiter über Stock und Stein.
Der Sage zufolge stammen die Grafen von les Baux von dem Heiligen König Balthasar ab, daher auch der Stern als Wappen, der Stern von Bethlehem.
Die Kapelle Sainte-Catherine.
Und so sah es hier mal aus...
Im Juli 2006 hat der Schauspieler Jean Reno hier geheiratet, Trauzeugen waren der damalige Innenminister Nicolas Sarkozy und der Sänger Johnny Hallyday
Nachdem wir bis in die hinterste Ecke vorgedrungen waren, machten wir uns halbverdurstet auf den Rückweg. Zufälligerweise muss man durch einen Souvenirladen um nach draußen zu gelangen und zufälligerweise gibt es hier auch Wasser. Für den Preis einer kleine Flasche hätten wir ein ganzes Sixpack im Intermarché kaufen können, aber was solls...
Auf dem Rückweg zum Auto schlenderten wir noch Richtung Kirche, die ich mir noch angucken wollte, während die mutigen Ritter streikten.
Die Kapelle Pénitents Blancs
Die Kirche Saint Vincent, eine kleine Kirche, aber für die paar Einwohner reicht sie wohl...
Nach diesem Ausflug sind wir echt erledigt, das Wasser was wir noch im Auto haben kocht fast, obwohl wir im Schatten geparkt haben. Vielleicht hätten wir Teebeutel mitnehmen sollen. Pfefferminztee wäre sicher erfrischender gewesen...
Es folgt ein Tag in Saintes Maries, und Tage am Strand und am Pool, alles ohne Bilder und Kommentare. *g*