Da der Mistral so heftig pustet, dass wir nicht zum Strand fahren können, entschließen wir uns spontan nach St. Guilhem le Désert zu fahren. Kurz nach Montpellier und hinter einem kleinen Berg tut sich einem ein wunderbarer Ausblick auf. Wie ich finde ein "Wow-Effekt"

Wir kommen an einem Parkplatz vorbei, auf dem etwas von Navette zum Pont du diable und nach St. Guilhem le Désert steht aber wirklich ernst nehmen wir das nicht. Wir fahren weiter und finden kurze Zeit später den Pont du diable, sowie zwei weitere Brücken über den Hérault und zwischen ihnen und der Grotte de la Clamouse einen Parkplatz am Straßenrand. Wir parken und gehen zurück .

Diese Brücke kann man nicht betreten, sie scheint eine Wasserleitung zu sein oder war mal eine.

Wir kommen zu der Brücke über die wir gefahren sind.

Von hier hat man einen tollen Blick auf den Hérault

und auf den Pont du diable.

Der Pont du diable wurde von den Klöstern Aniane und Gellone, die zu dieser Zeit die Ufer kontrollierten, zwischen 1028 und 1031 erbaut und ist eine der ältesten noch erhaltenen romanischen Brücken in Frankreich. Sie ist 15 Meter hoch, 50 Meter lang und überspannt den Hérault an seiner engsten Stelle. Die beiden "Torbögen" an den Seiten, (Ouïes, Kiemen) dienen dazu bei starken  Niederschlägen das Hochwasser abfließen zu lassen.

Natürlich, wie sollte es auch anders sein, gibt es eine Legende zur Brücke.

Der Bau der Brücke gestaltete sich langwierig und kompliziert, da der Teufel jede Nacht alles was am Tag errichtet wurde wieder einstürzen ließ. Also schloss Guilhem einen Handel mit ihm ab. Der Teufel sollte die Brücke innerhalb von drei Tagen alleine errichten und dafür die Seele des ersten Lebewesens, das die Brücke überquerte, erhalten. Der Teufel machte sich ans Werk und als die Brücke fertig war, schickte Guilhem einen Hund über die Brücke. Das verärgerte den Teufel, der vergeblich versuchte die Brücke zum Einsturz zu bringen. Als ihm das nicht gelang stürzte er sich selber in den Fluss und schuf so den "Gouffre noir", den schwarzen Abgrund. Im Mittelalter warfen Pilger und Reisende beim Überqueren der Brücke einen Stein in den Abgrund um den Teufel am Wiederauftauchen zu hindern. Heutzutage ist es, vor allem im Sommer, schwierig denn man muss aufpassen keinen Schwimmer oder Kanuten zu treffen.

Der Blick auf die Brücke über die man fährt, die ich auch schon ziemlich toll finde.

Und hier der Pont du diable, er sieht eigentlich ganz schlicht aus, aber wenn man weiß wie alt er ist, ist er schon etwas Besonderes.

Wir überqueren die Brücke und am anderen Ende kommen wir nicht, wie gedacht hinunter zum Fluss sondern hinauf zu Straße.

Hier gehen wir dann wieder hinunter.

Gegenüber des Eingangs zur Grotte wo wir parken befindet sich diese Ruine, die Besitzer haben das Haus wohl schon vor langer Zeit aufgegeben...

Wir fahren weiter durch den Gorges de l'Hérault.

Die Straße unterscheidet sich natürlich nicht von den anderen im Süden, es ist einfach schön hier!

Wir finden schließlich St. Guilhem le Désert, was wir nicht finden ist ein Parkplatz. Der Ort ist wirklich so winzig und der einzige Parkplatz ist schon belegt und geschlossen. Nun verstehen wir den Sinn der Navettes... Wir fahren also erst mal weiter den Hérault hinauf. Einige Kilometer und Kurven weiter, finden wir eine Badestelle. Wir machen es uns gemütlich.

Mes pieds dans l'eau de l'Hérault. ;-)

Es ist herrlich hier.

Nach dem Baden fahren wir weiter und kommen an die Brücke, die wir von unten aus schon gesehen haben.

Hier streiten sich gerade ein Bus und Autos, sowie der Radfahrer um die Vorfahrt. Eigentlich ist es klar, dass der Bus niemals über diese enge Brücke kommt.

Auf der anderen Seite befindet sich die Kapelle Saint-Étienne d'Issensac.

Nachdem ich ausführlich fotografiert habe fahren wir weiter durch die herrliche Landschaft. 

Wir müssen an Michèle Laroque  denken.

Die Feuerwehr kommt mit Blaulicht und Martinshorn, wir lassen sie natürlich vorbei, aber die sind viel langsamer als wir...

Wieder in heimatlichen Gefilden halten wir noch kurz um diese kleine Hütte zu fotografieren, die wir bisher noch nie gesehen haben.

Der Grund ist auch ganz einfach, im letzten Jahr , wie in den Jahren davor, war hier noch ein Weinfeld...

Der Weg zur mas muss auch mal endlich im Bild festgehalten werden.

Wie immer suche ich Sonnenuntergang. Da der Rundweg aber nicht mehr existiert, gehe ich nur ein paar Meter hinter das Gatter.

Ein wunderbarer Tag, an dem wir viel Neues entdecken durften, geht zu Ende... Wir wollen aber an einem anderen Tag noch einmal nach St. Guilhem le Désert fahren, denn der Ort sah sehr einladend aus.