Obwohl wir am Vorabend spät im Bett waren und nicht so sonderlich früh aus den Betten kamen, wollen wir zum Ventoux fahren, denn das Wetter sieht auch nicht nach Strand aus.
Wir starten also erst gegen 8 Uhr und holen in Fontvieille wieder Brot in der kleinen Bäckerei. Pause soll, comme d'habitude, am Fuß von Les Baux sein. Ui, da ist schon viel los, wir parken also und frühstücken.
Bisher ist alles gleich, auch die Straße mit den "Militärbäumen", wie Dominique einmal sagte.
Und dann biegen wir ab. Wir wollen uns nämlich dieses Jahr Fontaine de Vaucluse anschauen.
Unterwegs zwischen Cavaillon und Fontaine, Name des Ortes habe ich vergessen und Geotagging hatte ich nicht eingeschaltet... Beim nächsten Urlaub mache ich es aber bestimmt. *g*
Es ist sehr wuselig im Ort, alle streben irgendwie auf einen Parkplatz. Darauf haben wir keine Lust, und wir beschließen weiter zu fahren. Aber am Ortstausgang gibt es noch einen Parkplatz, der kostet auch 3 Euro pro Tag und es ist auch ein Platz für Wohnmobile. Die Art zu campieren kann ich nicht nachvollziehen, Freiheit ist für mich nicht auf einem Parkplatz zu wohnen.
Immerhin ist der Platz an der Sorgue.
Die Kirche war mal gerade so groß wie unser Wohnzimmer und stockdunkel. Ich war schnell wieder draußen.
Hier gibt es ein Restaurant "Chez Dominique" und nun haben beide Kinder ein Schild an der Tür. Pascals hatten wir ja schon im Nooooooooorden aufgenommen, als wir in der Picardie waren.
Auch ein Santonmuseum gibt es, aber ich beschließe das für den Rückweg vorzumerken. Allerdings kommt es dann auch nicht dazu, da wir ja noch zum Ventoux wollen.
Schön ist es hier.
Der Ort liegt in einem Tal eingerahmt von Felsen.
Petrarca zog sich von 1337 bis 1349 hierher zurück, er liebte die Einsamkeit hier, die man sich heute kaum noch vorstellen kann. Jedenfalls nicht in der Hochsaison. Der Weg zur Quelle hoch ist gesäumt mit Andenkenläden und Imbissbuden.
Die Landschaft ist eindeutig schöner als die Andenkenläden, drum gibt es kein Bild vom Weg, nur später vom Ziel.
Die Legende der Quelle.
Das ist der Quelltopf der sich uns nur als Wasserloch zeigt. Unsichtbar sprudelt hier das Wasser in die Sorgue. Die Wasserhöhe variiert nach den Jahreszeiten. 630 Millionen Kubikmeter Wasser sprudeln hier jährlich raus. Wow! Nur im Frühjahr läuft sie über und kann Abflussgeschwindigkeiten bis zu 120 Kubikmeter pro Sekunde erreichen (in einem anderen Buch steht 200 Kubikmeter). Also es kann auf jeden Fall eine ziemlich Menge Wasser sein. Noch mal wow!
Leider kann man hier die Pegelstände nicht erkennen.
Natürlich wollten schon immer die Leute wissen woher das Wasser kommt und im Jahr 1878 soll ein gewisser Ottonelli aus Marseille 23 Meter tief hinein getaucht sein. Jacques Cousteau hat es mehrfach versucht ohne bis ganz unten zu kommen, er tauchte bis zu 106 Meter tief. Ein deutscher Höhlenforscher, Jochen Hasenmayer, tauchte 1983 250 Meter tief. Aber erst 1985 gelang es einem ferngesteuerten Tauchroboter auf einer Sandbank in einer Tiefe von 308 Metern, aufzusetzen.
Wir gehen jedenfalls wieder zurück und bewundern dabei die moosigen Felsen..
Obwohl ich überhaupt nicht gerne schwimme, fasziniert mich Wasser immer wieder und ich könnte ihm stundenlang zusehen. Ob ich wohl Ärger bekomme, wenn ich einen Staudamm baue?
Ich bin an einem Bach aufgewachsen, wir haben ihn sommers wie winters zum Spielen benutzt.
Alle meine Entchen, schwimmen auf dem See,
Köpfchen in das Wasser...
Cartes Postales
Dieses Grün ist so leuchtend, wie man es eigentlich im August gar nicht mehr erwartet.
Ich kann mich auch nie satt sehen an solchen Felsenformationen.
Der Platz, wo sich das Resto "Chez Dominique" befindet.
Sehr schattiges Plätzchen.
Hôtel de Ville
Auf dem Weg zum Auto sehen wir noch diesen niedlichen kleinen Brunnen.
Das war ein sehr schöner Abstecher auf dem Weg zum Mont Ventoux.