La Fête votive de Saint Laurent d'Aigouze

 

Jedes Jahr findet hier im August die Fête votive statt, bisher haben wir es nie geschafft dabei zu sein, aber da dieses Jahr die Ferien so spät sind, bekommen wir alles mit, was so rundherum  im August gefeiert wird. 

Eine Fête votive ist eine Tradition die aus dem Languedoc und der Provence stammt. Einmal im Jahr wird in jedem Dorf ein Fest zu Ehren ihres Schutzheiligen veranstaltet. Es gibt zwei oder drei Kirmesstände, wie Schießbude oder Autoskooter und dann die traditionellen Feierlichkeiten wie z.B. eine  oder mehrere Courses.

Wir besuchen in unserer Lieblingsarena eine Course.

Das Wetter ist hervorragend und die Arena ist voll. Vor uns sitzen Damen die sich auskennen, sich untereinander kennen und sich Notizen zu den Stieren machen. Interessant ihnen zuzuhören.

Der erste Stier ist Fakir aus der Manade Nicollin, wie alle heute. 

Der macht schon direkt mal die Einzäunung kaputt. Aber da man das gewöhnt ist, wird die natürlich im Handumdrehen repariert.

Seine Bändern wurden nicht komplett entfernt aber nach einer Viertelstunde ist seine Zeit vorbei und der nächste  Stier kommt.

Hier deutlich die rote Kokarde zwischen den Hörnern zu erkennen

Christophe Clarion, er war mal in einem Fernsehbeitrag über die Camargue zu sehen.

Und schon ist es wieder Zeit für den nächsten Stier.

Neuer Stier, neues Glück. Der Stier heißt Pagano und ersetzt den ursprünglich eingesetzten Stier Belastre, daher gibt es kein Namensschild.

Katif, der Raseteur hier im Bild, wird am Ende der mit den meisten Punkten.

Da der obige Herr die Arena nicht freiwillig verlassen will, wird der Simbèu geschickt.

Alles ist ganz einfach, der Stier folgt seinem Leitstier aus der Arena und ein neuer Stier kann antreten, 

wenn, ja wenn der Simbèu nicht auch Ambitionen zum Star hätte... Beide Stieren verlassen die Arena nicht freiwillig und ein Gardian (oder vielleicht ist er auch der Manardier, keine Ahnung) muss ran.

Sehr zur Belustigung der Zuschauer muss nun aber noch ein zweiter Simbèu ran

Nach einigen Ehrenrunden klappt es und die Stiere verlassen die Arena.

Nun steht dem Auftritt von Othello nichts mehr im Wege.

Belgourari wird am Ende die zweitmeisten Punkte erhalten. 

Sabran l"unicorne", der letzte Stier und somit der Beste des heutigen Tages. Er lässt seine Wut an den Planken der Arena aus, was natürlich nicht ohne Blutvergießen bleibt. Aber alle darauf dass er sich nicht ernsthaft verletzt. 

Zum Schluss gab es noch einen Anfänger-Stier und die Jungs durften sich auch noch beweisen. ;-)

Und natürlich gibt es auch ein Bandido. Am nächsten Tag kann man im Midi-Libre dass zwei Stiere entkommen sind und durch ein Weinfeld flüchteten. Natürlich wurden sie aber auch wieder eingefangen und niemand wurde verletzt.

Hier die wartenden Gardians

Es geht los. Eigentlich werden die Tiere ja mit dem LKW transportiert, aber die Traditionen sind eben doch viel schöner...

1,2,3 vorbei... Hier werden die restlichen Stiere verladen.

Da wir an der Schule geparkt haben, müssen wir noch durch den Ort zurück zum Auto laufen. Unser ehemaliger Geheimtipp-Parkplatz liegt auf dem Weg des Abrivados und Bandidos deshalb darf man da nicht mehr parken.

Diese Schilder und Plakate findet man jetzt überall im Dorf.

Hier ist das Schaufenster der Bäckerei am Marktplatz, dekoriert mit den Plakaten zur Fête votive der letzten Jahre. Viele davon haben wir auch schon gesehen; wenn wir im September da waren hängen sie noch.

Hatte ich den Briefkasten schon mal fotografiert? Ich bin mir nicht sicher, es gibt so viele schöne hier...

Nach dem schönen Nachmittag beschließen wir den Tag in Le Grau du Roi ausklingen zu lassen. Auch hier haben wir einen neuen Parkplatz gefunden. auf der anderen Seite des Bahnhofs.

Tut mir leid, aber ich liebe diese Abendstimmung hier und man hat immer so wenig Zeit sie zu genießen...