Ein besonderes Geschenk
Ich muss jetzt mal ein paar Bilder zeigen, Bilder von Dingen die uns so vertraut geworden sind, weil wir sie dort täglich sehen, wie z.B. diese wundervollen Schirmpinien
Dieses verfallene Häuschen, das mehr und mehr von der Natur beschlagnahmt wird, was wohl seine Geschichte ist? Warum wollte es eines Tages niemand mehr?
Der Ortseingang, nicht schön, aber so liebgewonnen...
Der Markt, der zwei Mal in der Woche stattfindet, dieser hier ist der am Mittwoch.
Noch ein verfallenes Haus, das sicher auch eine lebhafte Geschichte hat...
Unser Katerchen, der aufwacht und sich sofort lauthals beschwert weil nichts zu essen auf dem Tisch steht. Gut er dürfte im nächsten Jahr nicht mehr da sein, wie seine Vorgänger aus den Jahren davor auch nicht. Mais on verra!
Es ist nicht so, dass es nichts zu essen gäbe, es steht immer Katzenfutter bereit, aber die Herrschaften mögen gerne auch mal was anderes...
Dominique drängelt schon seit zwei Wochen, er will auf den Tout Carbonnière, da kann man nämlich endlich wieder rauf. Also machen wir uns auf den Weg, denn viel Zeit bleibt nicht mehr, der Urlaub neigt sich dem Ende entgegen.
Die Saladelles blühen überall
Wo sonst Wasser ist, ist es ziemlich trocken dieses Jahr...
Es wurde ziemlich renoviert.
Da der Turm abgeschlossen ist, schauen wir ein wenig in die Landschaft und sehen und hören eine Herde Stiere.
Sie werden in unsere Richtung getrieben und die Gardians rufen uns zu, dass wir auf Seite gehen sollen. Das tun wir natürlich, denn wir wollen die Tiere nicht irritieren.
Bevor sich jemand wundert, wir stehen oben auf der Straße, zwischen uns und dem Weg auf dem die Stiere getrieben werden, ist ein Mäuerchen und ein Wassergraben.
Die Stiere kennen den Weg und traben allesamt ohne Umwege auf ihre Weide.
Wir unterhalten uns noch ein wenig mit den Gardians, aber sie wissen auch nicht sicher ob der Turm wieder für länger geschlossen ist und nur abends abgeschlossen wird. Aber auch von unten ist es hier wunderschön...
Die beiden können nun auch Feierabend machen. Wir haben uns jedenfalls sehr über das Geschenk gefreut, dass sie uns, unwissentlich, gemacht haben. Denn dieses "auf die Weide treiben" war nicht für die Touristen gestellt sondern normale Arbeit an einem Tag im Leben eines Gardians...
Hier ist sonst auch immer mehr Wasser...
Und die sehen wir sonst auch immer nur schwimmend...
Da ich fest davon überzeugt bin, dass es noch einen anderen Weg nach Aigues-Mortes geben muss, probieren wir das jetzt mal aus. Dabei sehen wir wundervolle neue Sachen
Was für eine tolle Auffahrt!
Wir fahren den Weg immer weiter und - kommen genau da raus wo ich es vermutet hatte. Prima, nun müssen wir nicht mehr mit dem Hauptverkehr fahren, wenn Markt ist oder eine Feierlichkeit in der Stadt oder die Straße gesperrt ist, wie bei der Fête de la Saint Louis.
Auf dem Rückweg sehen wir wieder eine Staubwolke und halten an, denn die Pferde wollen wir auch auf keinen Fall iritieren.
Es prescht noch ein Auto an uns vorbei, muss aber notgedrungen auch halten.
Es ist so toll und wir sind zutiefst berührt, denn dieses Geschenk zum Abschied ist mehr als liebenswürdig. Vielleicht kann das die Mehrheit meiner geschätzten Leser nicht verstehen; ein paar Stiere, ein paar Pferde die von Reitern getrieben werden... Aber genau das ist die Camargue, die tägliche Arbeit von der man kaum Leben kann, das Herz dieser wundervollen Landschaft, die Tradition die liebevoll gelebt und gepflegt wird.
Jeder einzelne der Männer, Frauen und Kinder bedankt sich bei uns, und der letzte, wir vermuten es war auch der Manardier, bedankt sich sogar auf Deutsch.
Auch Fohlen sind dabei
Gekrönt wird der Tag durch den Sonnenuntergang...
Danke Camargue für diese wundervollen, authentischen Momente von denen wir jede Sekunde genossen haben...