Ich frage mich beim Aufstehen ja schon immer, warum wir uns das im Urlaub eigentlich antun, anstatt endlich mal auszuschlafen wenn es geht, früh aufstehen und los fahren. Aber die Ausflüge sind immer so schön...

Wir fahren diesmal Autobahn, das hier ist die Aire de Tavel mit der nef solaire, die sich auf der entgegensetzten Seite befindet.

Je weiter wir ins Landesinnere Richtung Ardèche fahren um so mehr zerfetzte Bäume und abgeknickte Strommasten sehen wir. Aus der Zeitung hatten wir ja von dem Tornado erfahren, und wir sehen mit eigenen Augen wie schlimmes gewesen sein muss. Ich habe mit Absicht keine Fotos davon gemacht, weil ich denke Menschen haben ihr Hab und Gut verloren, zwei Campingplätz wurden verwüstet, an einem müssen wir vorbei. Davon Fotos zu machen erscheint mir unmenschlich.

Durch die Verwüstungen müssen wir aber auch Umwege fahren und so landen wir vor dieser einspurigen Brücke, die uns über die Ardèche bringt.

Leider hat sich an der Ampel so ein doofer Motorradfahrer vor uns gepflanzt, der dann noch nicht mal gescheit fahren kann, daher ist das Bild etwas nach oben gerichtet. ;-)

Tja und dann stehen wir im Stau hinter einem Transporter der den Supermarkt beliefert. Der Motorradfahrer hat es so eilig dass er dann über den Bürgersteig fährt...

Wir entscheiden uns natürlich für den Gorges de l'Ardèche.

Da wir aber ja alles schon so oft gesehen haben, wollen wir nicht anhalten sondern ankommen und frühstücken.

Aber da ich diese Landschaft liebe, muss ich natürlich trotzdem Fotos machen.

Und es tut immer noch weh...

Bezahlen, parken, Taschen schleppen und in Ruhe frühstücken.

Es ist nicht lange ruhig, obwohl es nicht sehr warm ist, ein heftiger Mistral pustet wird es voll und die Kanuten auf dem Wasser und an Land werden immer rücksichtsloser. Französisch hört man auch nicht mehr, alles ist fest in holländischer Hand... Ich weiß wieder warum mein Vater und mein Onkel damals die Flucht ergriffen haben und weiter runter in den Süden fuhren und kann dazu nur sagen: Danke!

Witzigerweise haben wir noch einen Stein der die gleiche Form hat und der aus einer Tropfsteinhöhle in der Nähe stammt. Damals hat mein Papa ihn geschenkt bekommen.

Der Campingplatz, damals dachte ich es ist das Paradies...

Genau da auf dem leeren Platz standen wir zusammen mit meinem Onkel und seiner Familie, wir haben abends Lagerfeuer gemacht und abends zusammen gesessen, tagsüber sind wir gewandert oder schwimmen gegangen.

Da der Platz so leer ist, nehmen wir an, dass er wahrscheinlich auch wegen des Tornados evakuiert wurde.

Wir bleiben nicht lange und fahren statt dessen weiter.

Der Himmel sieht auch nicht wirklich vielversprechend aus.

Hey, ist denn schon Herbst in Vallon?

Nein, da kommen wir ja gerade her. Wir fahren in Richtung des Vallée de l'ibie.

Wir fahren über diese tolle Brücke über ein zumindest im Sommer trockenes Flußbett.

Und obwohl alles so trocken scheint wachsen hier tolle Pflanzen.

Die Brücke hat nicht wirklich ein Geländer.

Auch Wein wächst hier.

Die Straße ist toll!!! So wie ich es von früher kenne und liebe.

Und dann finden wir einen zauberhaften Platz zum Baden.

Das Wasser ist herrlich und die Kinder ruckzuck drin. leider macht uns allerdings der Mistral einen Strich durch die Rechnung, man kann nirgends etwas ablegen um sich zu setzen. Es ist sehr ungemütlich, schade.

Auch diese Brücke einfach und zweckmäßig.

Wir fahren noch ein Stückchen weiter, vielleicht gibt es ja noch eine andere geschütztere Ecke...

Kann man eigentlich nicht glauben, wenn man die leeren Gassen sieht...

Irrgendwann sehen wir ein, dass wir auch wieder den Weg zurück müssen und drehen um.

Scheinbar verläuft die Ibie ein ganzes Stück unterirdisch.

Wir müssen den ganzen Weg durch die  Gorges de l'Ardèche auch wieder zurück.

Es ist voll auf der anderen Seite und auf dieser hier ist es nicht besser.

Au revoir, peut-être... un jour...

Nach diesem Aussichtspunkt beschließen wir doch noch einen Abstecher zum Lavendelmuseum zu machen.

Fühlt man sich auf einer solchen Straße nicht immer als würde die Zeit stehen bleiben und man könnte endlos in dieser Landschaft verweilen...?!

Wir gehen nichts ins Museum, das haben wir ja schon woanders gesehen.

Und es gibt hier auch noch andere Blumen als Lavendel.

Und dann heißt es raus aus dem Département Ardèche...

und hinein ins Département Gard, zurück zu Hause...

Vor unserer Wohnung hat sich ein Maikäfer verirrt, was macht der bloß hier im Juli?

Wir lassen den Tag ruhig ausklingen...

Und während im Westen die Sonne untergeht leuchtet der Oleander noch in unserem Garten...