oder eine Reise in unbestimmte Dimensionen.

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21. Mai 2002

Nachdem wir am Vorabend mehr oder weniger früh ins Bett gegangen sind, fiel es uns natürlich nicht schwer morgens früh um 3 Uhr aufzustehen. Aus unzähligen Urlauben mit unseren Eltern kannten wir das ja noch von früher und schließlich hatten wir ja ein schönes Ziel. Nachdem wir uns fertig gemacht hatten und der Reiseproviant verstaut war, konnte es gegen 4 Uhr los gehen.
Zunächst setzte sich Ralf ans Steuer und fuhr bis weit nach Belgien hinein. Irgendwo in diesem Land machten wir eine Frühstückspause und danach setzte ich mich ans Steuer. Die Fahrt durch Belgien zog sich scheinbar endlos hin. Es war schlicht und ergreifend langweilig, man konnte keine Landschaft sehen, weil die Autobahn „zugewachsen“ ist. Sieht man trotzdem mal etwas dann ist es garantiert graubraun und langweilig. Endlich war Belgien aber durchquert und wir lebten auf. 

Frankreich, mein Land. Endlich Luft und Landschaft soweit das Auge reicht. Ab und an braust ein TGV nebenan vorbei und lässt einen mit 130 km/h ziemlich langsam erscheinen. In Senlis, so war unsere Route, wollten wir von der Autobahn runter fahren und Landstraße Richtung Marne-la-Vallée. Da wollten wir wieder auf die Autobahn. Unterwegs überlegten wir aber doch lieber nur Landstraße zu fahren, denn aus Erfahrung wusste ich, wenn man bis zu der Abfahrt von Disneyland auf der Autobahn fährt, muss man die Maut bis Paris bezahlen, obwohl es nur eine kurze Strecke ist, die man auf der gebührenpflichtigen Bahn fährt. So fuhren wir noch gut eine Stunde über Land, Ralf beobachtete die Flugzeuge die im Landeanflug auf den Flughafen Charles-de-Gaulle waren und ich genoss einfach die Fahrt. Kurz vor Disneyland kamen wir um eine Kurve und ich musste mich auf eine andere Straße einfädeln, als Ralf auf einmal brüllte: „Da, da!!!!“ Vor Schreck bin ich fast in den Graben gefahren, weil ich dachte, ich hätte ein Auto übersehen. „Ich sehe Disneyland!!!“ Ralf „hopste“ im Auto rum und ich musste mich erst mal beruhigen. 

Nun war es aber nicht mehr weit und unser Hotel fanden wir ganz schnell, es war ja gut ausgeschildert. Im Hotel angekommen, haben wir erst mal eingecheckt und zu unserem Erstaunen war schon ein Zimmer frei, es war ca. 9:30 Uhr, wir griffen direkt zu. Dann haben wir noch die Frühstückskarten gezogen und ein Frühstück im Park gebucht. Wir parkten fast direkt vor der Tür unseres Zimmers und räumten unsere Sachen aus. Für die nächsten 5 Tage sollte das unsere Unterkunft sein. Ein schönes Zimmer mit zwei französischen Betten, Fernseher und Badezimmer. 

Wir zogen uns kurz um und ab ging es zum Pendelbus, der uns in den Park bringen sollte. Ach was war ich aufgeregt. Ob es Ralf wohl gefallen würde? Es war einfach überwältigend, bei der Erinnerung könnte ich schon wieder heulen. Es ist schwer zu beschreiben, man steigt aus dem Bus und sieht den modernen Bahnhof vor sich, geht in die Richtung, in die alle gehen und sieht links den Eingang zum Disney Village, geradeaus sieht man den Eingang zu den neuen Disneyland Studios und dann kommt man um einen kleinen Kiosk herum und rechts ist das Tor zur Welt der Kindheit. 

Man schreitet hindurch, befindet sich einer Art Park und geht geradewegs auf das Disneyland-Hotel zu in dem sich der Eingang zum Park befindet. 

Man geht hinein, schiebt das Ticket in den Automaten, bekommt Einlass und schon befindet man sich in einer anderen Welt. Man muss zunächst unter der Disneyland Railroad Main Street Station durch und steht dann auf der Main Street. Sie hat einen ganz besonderen Zauber, denn sie wurde nach dem Vorbild von Marceline, der Stadt, in der Walt Disney aufgewachsen ist, gebaut. Schon die Musik versetzt einen in eine frühere Zeit, die Häuser, die Straßenlampen, die alten Vehikel, die überall fahren und die einen schnell bis zum anderen Ende der Straße bringen können. Aber schnell wollen wir nicht und so gehen wir zu Fuß.

Es ist so, als würde man alles andere vergessen. Kummer, Ärger, schlechte Laune? Was ist das? Das ist das Land des Lächelns, der Fröhlichkeit, der Unbeschwertheit. Wir waren total überwältigt und weinten erst mal eine Runde vor Freude. Gemütlich schlenderten wir die Main Street hinunter. 

Natürlich nicht ohne ganz oft stehen zu bleiben und zu filmen und zu fotografieren. 


Am Ende angekommen, kam die Sonne raus und es wurde so warm, dass wir die Jacken ausziehen konnten.  Später holten wir uns sogar noch einen leichten Sonnenbrand.

Und über allem thront "Le Château de la Belle au bois dormant", das Dornröschenschloss.

Ralf wurde magisch von „Adventureland“ angezogen, und so gingen wir hinein in das Abenteuer. 

Erst einmal nach links in „Le Passage Enchanté d’Aladdin“, eine Ausstellung über den Helden aus dem Disney-Film und dann in den wunderschönen orientalischen Bazar, wo man nicht nur von der exotischen Atmosphäre gefangen gehalten wird.... Genau das richtige um sich in die Märchenwelt einzustimmen. Wir schlenderten gemütlich weiter rein ins Abenteuerland und hinüber zur „Adventure Isle“ mit „Captain Hooks Galley“ und dem „Skull Rock“, einem Felsen in Totenkopfform und verschiedenen Gängen und versteckten Schätzen und Skeletten. 

Da es mittlerweile schon schön warm geworden war, setzten wir uns einen Moment in die Sonne und tranken etwas. 

Bis jetzt hatten wir ja schon Einiges gesehen aber noch nichts erlebt und so entführte ich Ralf in das Reich der Piraten. Unterwegs kamen wir am Piratenstrand vorbei, den man auf keinen Fall betreten durfte, weil es vor Krokodilen nur so wimmelte. Auf dem Weg zu oder besser gesagt in der Attraktion „Pirates of the Caribbean“ muß man höllisch aufpassen, denn es ist stockdunkel. Da es ziemlich leer war, saßen wir recht bald in einem der Boote und los ging es. Mit diesen fährt man durch eine Höhle und kann dem bunten Treiben der Seeräuber zuschauen. Manchmal geht es steil bergab aber da man vorher nie weiß, auf was man sich einlässt, muss man halt dadurch. In der selben Höhle befindet sich ein wundervolles Restaurant das "Blue Lagoon" in dem man stundenlang verweilen möchte. Es war einfach toll, geheimnisvoll, abenteuerlich und so beschlossen wir noch einmal damit zu fahren. „Jo ho, jo ho…” Wir streiften noch ein wenig herum, auf der „Adventure Isle“ mit der Seeräuberhöhle und dem Baum der Familie Robinson, über die Hängebrücke und schließlich zog es Ralf zu „Indiana Jones and the Temple of Peril: Backwards!“ Die ganze Zeit hörten wir schon lautes Kreischen und das kam nicht von ungefähr...



Es kostete Ralf ziemlich große Mühe mich zu überreden da mitzufahren, als ich das erste Mal in Disneyland war, habe ich das nicht gemacht und da gab es den Looping noch gar nicht.. Als wir in der, leider sehr kurzen, Warteschlange standen, sah ich, dass die Bahn nur rückwärts fuhr und zu allem Überfluss auch noch den Looping hatte. Eigentlich wusste ich das ja, aber irgendwie hatte ich das wohl verdrängt... Es ist wirklich ein bescheidenes Gefühl, wenn man nicht sieht wo man hin fährt. Mein Kopf schleuderte die ganze Zeit hin und her und als die Fahrt endlich zu Ende war, taten mir die Ohren weh, weil ich dauernd gegen den Sicherheitsbügel knallte. Ich habe es überlebt und bin mächtig stolz darauf, vor allem, weil ich es ja nicht alleine überlebt habe, was ich zu der Zeit zwar geahnt aber nicht gewusst habe. Noch mal muss ich es aber nicht machen... Nach einer kurzen Verschnaufpause und einem Crêpe zur Belohnung, ging es dann auch schon weiter Richtung Frontierland.

Frontierland ist der Wilde Westen des 19. Jahrhunderts, man tritt ein und ist mittendrin. Natürlich gibt es auch hier die passende Musik, einen Streichelzoo, einen Spielplatz für die Kleinsten im Stil von "Pocahontas" und den Bahnhof Disneyland Railroad Frontierland Depot. Außerdem gibt es hier "Big Thunder Mountain", rasant fährt man in einer Lore durch ein altes Bergwerk. Uiuiui, aber auch das habe ich überlebt.

Und weil es sich gerade ergab, sind wir erst eine Runde Riverboat gefahren. Irgendwie erinnerte es mich an die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn, die wir als Kinder immer nachgespielt haben.

Nachdem wir wieder angelegt hatten steuerten wir Phantom Manor an. Nix für schwache Nerven. *g*

Zunächst fährt man in einem dunklen Fahrstuhl rauf oder runter, oder gar nicht? Egal, denn man merkt nicht ob sich wirklich bewegt oder nur die Wand sich bewegt. Dann wird man in eine Gondel gesetzt und fährt vorbei an Gespenstern und allerlei üblen Gestalten und Dingen und zum Schluss hat man sogar einen Geist auf der Schulter sitzen...

Um uns zu erholen haben wir dann eine Runde in der Eisenbahn um den ganzen Park gedreht und geguckt was wir als nächstes anstellen wollen.

Wir kamen an der Parade vorbei, die sich gerade formierte, aber um sie noch komplett zu sehen waren wir zu spät.

Wir entschieden uns dann für Tarzan, die Show und das haben wir nicht bereut. Die Show gefiel uns so gut, dass wir sie uns später noch mal  anschauten.

Auch wenn es nur eine halbe bis dreiviertel Stunde dauerte so wurde die Handlung kompetent vermittelt, die Darsteller und die Zuschauer hatten viel Spaß. Die kleinen Zuschauer durften bei "Trash in the Camp" kräftig mitmischen und die Musik von Phil Collins in verschiedenen Sprachen gesungen gefiel uns außerordentlich gut.

Nach der Show machten wir uns auf den Weg zum Hotel. Zunächst durch den Wilden Westen, 

nicht ohne noch durch das Fort geklettert zu sein.

Von da oben hatte man einen toll Blick auf die "Molly Brown", mit der wir auch gefahren waren.

Auf der Main Street suchten wir uns den Weg durch eine der Ladenstraßen.

Da wir dienstags angekommen sind, war es teilweise schön leer.

Auf der Main Street muss man allerdings immer aufpassen, dass man nicht unter die Räder kommt.

Anscheinend waren wir noch nicht genug gelaufen und so machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Hotel. Zunächst mussten wir durch Disney-Village wo abends Remmidemmi ist.

Blick auf das Hotel "Newport Bay Club". Nicht unsere Preisklasse und so mussten wir noch ein Stückchen weiter laufen. ;-)

Nachdem wir uns im Hotel ein wenig ausgeruht hatten, ging es aber dann schon wieder zurück ins Disney Village zur "Buffalo Bill Wild West Dinner Show", die wir vorab gebucht hatten. Eine staubige Angelegenheit, die man aber auf gar keinen Fall versäumt haben sollte. 

Vorab wird jeder Zuschauer mit einem Cowboy-Strohhut ausgestattet, mit dem er während der Show natürlich "seine" Mannschaft anfeuern soll und den er als Erinnerung mit nach Hause nehmen darf.

Gegessen wir natürlich nicht von feinstem Porzellan, sondern aus dem Blechnapf.

Das Menu, übrigens sehr lecker, besteht aus:

Brotkorb
Cowboy-Chili
Grillhähnchen, Würstchen
und geräucherte Rippchen
Kartoffeln
Warmer Apfelkuchen mit Vanilleeis
Wasser, Bier oder Coca Cola®
Kaffee oder Tee

Die Show beginnt und auch das Essen lässt nicht sehr lange auf sich warten. Da nicht alles gleichzeitig geht, gibt es nur ein paar Fotos, die aufgrund der Lichtverhältnisse nicht so scharf geworden sind.

Annie Oakley

Buffalo Bill

Häuptling Sitting Bull

Zeit fürs Abendessen...

Stop! Hier wird kein Hühnchen geschlachtet. Warum nicht? Weil das hier Disneyland ist!

Die Show verläuft bis zum Schluss recht rasant und natürlich siegen die Guten über die Bösen. Zurück zum Hotel fahren wir mit dem Bus, denn nach dem anstrengenden Tag sind wir hundemüde.

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