Montpellier

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ist eine faszinierende Stadt mit  mediterranem Flair und trotzdem auch moderne Großstadt. Und obwohl sie keine antike Stadt wie Nîmes oder Arles ist, die zur Römerzeit von Bedeutung waren, mögen wir sie, oder vielleicht gerade deswegen... Wir beschließen, dass heute genau der richtige Tag für Montpellier ist und los geht es.

Am Place de la Comédie besteigen wir Le Petit Train und lassen uns durch die Stadt fahren. Aber es ist einfach zu viel gleichzeitig alles zu fotografieren und zu erfassen, was uns per Kopfhörer mitgeteilt wird. Durch die engen Gassen geht es nach oben, auf den höchsten Punkt der Stadt. kein Haus darf höher gebaut sein als dieser Punkt. Oben befindet sich ein Park, "Le Peyrou", und in diesem befindet sich ein Reiterstandbild des Sonnenkönigs.

Das Standbild, das man heute noch sehen kann ist das zweite seiner Art. Das erste war zwei Mal so groß wie das jetzige und eine Bronzeplastik, die 450 Zentner wog. 1717 wurde es von Paris über Le Havre, Bordeaux, die Garonne, den Canal du Midi und den Lez bis zum Pont Juvénal verschifft. Dort wurde es mit 13 Kanonenschüssen empfangen. Am 27. Februar 1718 wurde es auf einem Marmorsockel aufgestellt und mit einem Eisengitter umgeben. Der Sockel trug die Inschrift: "Ludwig dem Großen nach seinem Tode". Während der Revolution wurde das "Symbol der Tyrannei" dann am 2. Oktober 1792 abgerissen und die Trümmer nach Lyon geschickt um daraus Kanonenkugeln herzustellen.

Im Jahre wurde ein neues Standbild in Auftrag gegeben. Aufgrund politischer und finanzieller Schwierigkeiten verzögerte sich die Ausführung und erst am 7. August 1828 wurde das neue Standbild, ohne Beteiligung der Bevölkerung aufgestellt. Der Sockel besteht aus Steinen aus den Steinbrüchen von St-Géniès und Loupian und trägt keine Inschrift.

Weiter hinten im Park befindet sich das "Chateau d'Eau"

Dieses Bauwerk dient als Abschluss und Krönung der Promenade und wurde auch zu Ehren Ludwig des XIV errichtet. Es wurde auf einem Felsblock über einem Wasserbecken gebaut und die Plattform ist der schönste Aussichtspunkt der Stadt. Leider konnten wir nicht aussteigen und diese Aussicht bewundern und auch im Anschluß hatten wir keine Gelegenheit mehr dazu. Aber das werden wir ganz noch nachholen. Hier dem Chateau befindet sich ein Aquädukt und eine weitere Promenade.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, was die Kopfhörerdame zu dieser Aussicht gesagt hat, meine aber in dieser Richtung liegt der Botanische Garten, also lasse ich sie einfach mal so stehen... 

 

Dieser Triumphbogen ist gleichzeitig Eingang zum Park, früher war dort ein altes Tor mit Zugbrücke. Wegen Einsturzgefahr und auch zur Verschönerung wurde der Bogen mit der Brücke errichtet. Der Bogen, auch zu Ehren Ludwig des XIV errichtet, ist 15 m hoch und 18 m breit. Die Skulpturen zeigen auf der Peyrou-Seite "die Eroberung von Namur" und den "Sieg des Königs über die Koalition". Der König wird als Herkules dargestellt, der den Löwen (England) erlegt und einem Adler (Österreich) Angst macht. Auf der Stadtseite sieht man  die Verbindung zweier Meere durch den Canal du Languedoc und die Widerrufung des Ediktes von Nantes.

1715 brachte man oben eine lateinische Inschrift an: "Nach 72 Jahren der Herrschaft Ludwigs des Großen, der die in einen vierzigjährigen Krieg verwickelten Völker trennte, besiegte oder für sich gewann, herrscht schließlich Frieden zu Wasser und zu Land."

1830 wurde das Eingangstor zum Triumphbogen, nachdem man die Gitter und Mauern die es es mit dem Peyrou verband und das schwere hölzerne Tor entfernte. Links hinter dem Bogen sieht man den Justizpalast.

Hier noch einmal der Justizpalast.

Nun habe ich einige Bilder, von denen ich wieder nicht so genau sagen kann, was man sieht.

Die Kirche St. Roch, 1860 erbaut, aber niemals fertig gestellt. Hier kann man deutlich sehen, dass in einigen Nischen noch Figuren fehlen.

Wir fuhren durch mehrere kleine Gassen und es wurde uns auch erzählt in welcher dieses oder jenes Handwerk beheimatet war. Ich könnte sie hier auflisten aber ohne Foto ist das ja wirklungslos.

An dieser Stelle werde ich nach und nach noch mehr über die Stadt erzählen. Für den Moment müsst Ihr Euch aber erst einmal mit den Bildern begnügen.

Im Anschluss an die Fahrt, essen und trinken wir noch eine Kleinigkeit, besuchen das Einkaufszentrum im Polygone und lassen den Tag am Strand ausklingen.

Auf dem Rückweg fällt uns das tolle Licht auf, das die Nachmittagssonne auf die Salinen wirft, das Salz leuchtet wie Schnee. Wir drehen vor Aigues Mortes und als wir dann halten können ist das Licht mehr ganz so.

Hier wurde vor zwei Wochen das Salz geerntet, als wir ankamen fingen die Arbeiter gerade damit an.

Und wie soll es anders ein, ich musste auch die schönste Stadt der Welt noch mal fotografieren.

 

 

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