Unser dritter Tag am Fuß der Vogesen, wie nett mit diesem Panorama aufzuwachen. 

Die Kinder wollen dann heute, weil das Wetter schön ist, endlich die Burg besichtigen. Aber erst halten wir noch am Kreisverkehr mit der Freiheitsstatue an, er ist nur wenige Meter vom Hotel entfernt. Neben der Statue auf Liberty Island in New Jersey gibt es noch eine in Las Vegas, in Paris und eben diese hier im Geburtsort Bartholdis.

Bisher habe ich mich das nie gefragt, aber stellt die Statue eigentlich einen Mann oder eine Frau dar?

Auf alle Fälle sieht sie nicht sehr glücklich aus, finde ich...

Auf dem Weg nach Haut-Kœnigsbourg kommen wir durch ein kleines Städchen mit einem hübschen Kirchturm, leider habe ich mir den Namen nicht gemerkt.

Heute ist oben auf der Burg deutlich mehr los als gestern im Nebel und so müssen wir einmal drumherum kreisen um einen Parkplatz zu finden. Auf dem Weg nach oben treffen wir diesen putzigen Kerl.

Es hat sich gelohnt hierher zu fahren, denn die Aussicht ist umwerfend.

Das sieht doch im Sonnenlicht schon ganz anders auch, auch wenn da eine Kanone rausguckt...

Ach wie schade, der Turm ist eingerüstet. Konnte man im Nebel gar nicht sehen...

Da heute das Wetter so schön und die Sicht so gut ist gehen wir hinein in die Burg. Die freundliche Verkäuferin der Tickets fragt aus welchem Département wir kommen, ich sage aus Deutschland und sie fragt dann sofort auf Deutsch aus welchem Bundesland. Ich sage umständlich Nordrhein-Westfalen und sie sagt aha, NRW. Hihihi... die Elsässer sind so freundlich...

Im Inneren erfahren wir, dass die Burg quasi gar nicht echt ist, sondern rekonstruiert wurde. Na ja erbaut wurde sie schon im 12. Jahrhundert, aber wie das bei Burgen eben mal so ist... sie werden gebaut, zerstört, wieder aufgebaut, niedergebrannt usw. Dieser hier ging es nicht anders, bis die Stadt Sélestat 1871 die Burg an Kaiser Wilhelm II verschenkte. Der Kaiser wollte ein Museum schaffen und so begann die Restauration unter der Leitung eines Spezialisten, Bodo Ebhardt. Sie dauerte von 1900 bis 1908. Es wurde eine Dampflok auf den Berg geschafft, die zwischen Ostteil und dem Westteil der Baustelle hin und her fuhr. Man brauchte 30 Pferde um die Lok auf den Berg zu bringen. Die Geschichte des Wiederaufbaus wird mit Bildern eindrücklich dargestellt sobald man die Burg betritt. Da die Burg so originalgetreu wie möglich wieder aufgebaut werden soll, verschafft sie Bodo Ebhardt einen Überblick, indem er die noch erhaltenen Mauern untersucht, archäologische Ausgrabungen anstrengt, europäische Archive durchsucht und andere Burgen aus der gleichen Zeit besichtigt.

Die noch bestehenden Mauern werden verfestigt und um den restaurierten Teil von den Originalteilen zu unterscheiden wird  von dem Architekten ein Code erdacht, der auf jeden ausgetauschten Quader eingeschlagen wird, Verschiedene Zeichen entsprechen den unterschiedlichen Jahren der Restaurierung.

Natürlich halten sich die Kinder nicht lange mit der Geschichte auf, sie wollen Rüstungen und Kanonen sehen und so gehen wir schneller weiter als nötig.

Da wir auf einen Audio Guide verzichtet haben, erfahren wir nicht so viel, sehen aber trotzdem eine Menge.

Neugotischer Treppenturm, sieht doch aus wie im Märchen, oder?

Bisschen dreckig, das Teil...

An Phantasie für Dekore hat es nicht gemangelt.

Kachelöfen findet man überall im Wohntrakt.

Das Lothringer Zimmer:

Ich liebe solche Tische, als Kind bin ich immer bei Freunden meiner Eltern auf den Holzstreben herumgeklettert...

Falls man es nicht erkennen kann, ich habe hier von oben in die kleine Kapelle fotografiert.

Ein Zimmer im südlichen Wohntrakt.

Wohl eher deprimierend diese Aussicht...

Die Kapelle, die wir eben von oben gesehen haben.

Okay, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten... ;-)

Der Kachelofen im Kaisersaal. Da man nicht mit Blitz fotografieren darf und es überall ziemlich dunkel ist gibt es nicht so viele Fotos.

Jetzt wird es spannend, die Waffenkammer.

Dann kommen wir in einen hübschen Innenhof.

Alles ist irgendwie verwinkelt oder abgerundet...

Wir klettern auf den Südturm und haben eine phantastische Aussicht...

Ich glaube das Foto macht jeder, der hier oben ist, schade nur, dass der Turm renoviert wird. Aber gut, wir werden sicher noch mal hierher kommen. ;-)

Während ich noch die Aussicht bewundere, sind die Kinder schon längst bei den wirklich wichtigen Dingen angekommen... ;-)

Aber man muss ja nicht unbedingt auf die Kanonen gucken, es gibt ja auch noch die Vogesen...

Es ist total verwinkelt und ständig geht man treppauf, treppab...

Durch eine Art Hof geht es nun wieder zurück Richtung Eingang. Es ist Oktober, die Blätter sind bunt und die Sonne scheint, im Dezember und bei Regen fühlt man sich hier unten sicher sehr traurig...

Die Burg im Spiegel oder im Spiegel der Burg...

Wir kommen wieder zum Eingang.

Nachdem wir das Innenleben der Burg besichtigt haben, wollen wir nun auch den Garten sehen. Dazu muss man erst mal wieder ein Stück um die Burg herum.

Es hat wirklich Spaß gemacht die Burg zu besichtigen aber nun ist es Zeit wieder ins Tal zu fahren.

Zurück in Colmar beschließen wir eine Tour mit der kleinen Eisenbahn zu machen. Ich sitze auf der Seite mit der Scheibe, daher kann ich nicht wirklich Fotos machen. Hier aber eins von der Statue Monsieur Bartholdis.

Nach der Fahrt gehen wir zu Fuß weiter, es gibt noch so viel zu sehen, was wir aber auch auf den nächsten Besuch verschieben.

Ein wenig bizarr ist es schon die Weihnachtsbeleuchtung vor dem blauen Himmel zu sehen...

Das kleine rote Haus ist das kleinste Haus Colmars, wie wir auf der Stadtrundfahrt gelernt haben.

Das Geburtshaus Bartholdis, heute ein Museum.

Es macht so viel Spaß bei dem herrlichen Wetter durch die Stadt zu laufen, vor allem ist nicht nur der Himmel blau, es ist auch so warm, dass man draußen sitzen kann.

Wir kommen zu der Markthalle, sie wurde 1865 eröffnet und liegt direkt an der Lauch, die es den Händlern ermöglichte ihre Waren mit Barken anzuliefern. Sie wurde 2010 renoviert und es findet ein ständiger Markt statt.

Le petit Vigneron von Bartholdi, in einer Außennische.

Es ist schon schön, aber irgendwie hab ich den Eindruck es ist touristisch und teuer. Irgendwie nicht charmant, aber vergleichbar mit der Markthalle in Metz...

Petite Venice... Hier kann man sich mit kleinen Barken auf der Lauch fahren lassen, muss sich allerdings bücken um unter den Brücken durchzukommen...

 

Ich sehe Herzen...

Auf unserer Wanderung durch Colmar kommen wir zur Fontaine Roesselmann

Die Treppenstufen sind... zusammengetackert?

Warum kommt man auf die Idee ein Haus so zu bauen?

Es heißt Abschied nehmen von Colmar, denn am nächsten Tag wollen wir noch nach Strasbourg und dann müssen wir zurück nach Hause. Abermals gehen wir Essen, diesmal im Koïfhus am Place de l'Ancienne Douane. Das Essen, das Ambiente, alles ist perfekt.

Der kleine bezaubernde Ort und die Umgebung sind uns echt ans Herz gewachsen, wir beschließen, dass dies nicht unser letzter Aufenthalt hier war.